FOODIES FOR SAILORS
Guten Abend!
So Abende auf dem Sofa sind ja meist eher entspannend, gemütlich, vielleicht kuschelig, eher selten jedoch der Ausgang für mittlere bis große Aktionen. In seltenen Fällen aber kann es passieren, dass zwischen dem Abendessen und der gemütlichen Hose eine Idee auftaucht und wenn man noch ein bisschen Gehirn und Kraft vom Tag übrig hat, hält man sie schnell fest, bevor sie ganz von Fernbedienung und Kuscheldecke vergraben wird.
Uns ist das vor ein paar Wochen so ergangen und glücklicherweise haben wir zugegriffen, festgehalten und nicht mehr losgelassen. Das Ergebnis: Die
Blogparade Foodies for Sailors!
Um was es geht? Markus, Ehemann und Blogger bei
Get on Board, schippert ja mehrmals im Jahr auf dem großen, weiten Meer herum. Gemeinsam mit ein paar weiteren Seemännern, auf einem großen Boot, auf dem sich zwar eine Küche befindet, allerdings nicht die ausführlichste Ausstattung und am Ende eines langen Tages auf See auch nicht mehr die Geduld, ein kompliziertes Abendessen zu bereiten. Um also die Abende unter Deck zumindest was das Essen angeht zu bereichern, stellen sich neun Blogger der Herausforderung, mit den Bedingungen an Bord umzugehen und den Seemännern Rezepte vorzustellen, die sie bei nächsten Törn nachmachen können. Eine ausführliche Beschreibung der Bordbedingungen findet sich
hier.
Und da manchmal nur mit Einfällen dabei sein nicht reicht, sondern man auch teilhaben muss, nehme ich selbst an der Blogparade teil. Nach einer Weile Überlegen war klar, was es geben muss. Denn nur ein Gericht verbinde ich so sehr mit dem Meer und mit uns.
Und was gibt's nun zu essen? Pfannkuchen. Ja, wirklich. Ich setze den Seeleuten nun gute, einfache Pfannkuchen vor. Kein Wunder, dass ich Pfannkuchen so mag, denn schon in Kindertagen waren die Pfannkuchentage eindeutig die guten Tage. Meine Mutter buk dünne, crepesartige Pfannkuchen in der Küche, in der es sofort ganz wundervoll duftete. Diese belegten wir mit Schinken und Käse, rollten sie auf, rissen sie manchmal einfach auseinander und steckten sie so in den Mund. Und mindestens einer wurde mit Nutella bestrichen und ganz besonders genossen. Seit unserem ersten Urlaub auf der wunderschönen Nordseeinsel
Föhr jedoch weiß ich, dass Pfannkuchen auch ganz anders - und anders köstlich - sein können. Dort gibt es im
Pfannkuchen-Haus eher dicke, luftige Teigfladen, die belegt daherkommen - zum Beispiel mit Nordseekrabben, Knoblauch und Kräutern, Gemüse und Käse und süß, mit Banane und Schokolade. So gibt es heute ein Gericht, das ich sozusagen vom Meer mitgebracht habe, auf dass es eben dort wieder genossen wird!
Pfannkuchen, ganz nach deinem Geschmack! Nur weil Seemänner naturgemäß alle im selben Boot sitzen, heißt es ja nicht, dass sie auch alle den selben Geschmack haben. Daher gibt es heute drei Varianten von meinem Gericht, die natürlich nur Anregungen sind und auffordern sollen, einfach das auf den Pfannkuchen zu legen, was man am liebsten mag - und der Kühlschrank her gibt.
Pfannkuchen - Das Grundrezept
Zutaten:
Eier
Milch
Salz
Mehl
Backpulver
Butter/Öl für die Pfanne
Zubehör:
1 Schüssel
1-2 Pfannen
Schneebesen
Löffel
Zubereitung:
Tja, nun geht's schon los. Wie das oft so ist bei den Rezepten, die man von Mama lernt: Es gibt keine Mengenangaben, man macht das "so nach Gefühl". Obwohl ich das sonst hasse, ist es bei Pfannkuchen wirklich so. Und was eignet sich besser für eine bescheiden ausgestattete Bordküche und spülscheue Matrosen als ein Essen, das ohne Messbecher, Löffel, Waage etc. zubereitet wird? Eben. Für drei Pfannkuchen habe ich fünf Eier getrennt und den Mann gezwungen, das Eiweiss aufzuschlagen. Das hat ohne Küchenmaschine, dafür mit Muskelkraft und einem Schneebesen hervorragend funktioniert, also keine Ausreden, ihr Seemänner! Die Eigelbe mit einem Teelöffel Salz und Milch - wieviel? tja. - verrühren. Etwas Mehl und Backpulver dazugeben, dann wieder Milch, dann wieder Mehl, bis ihr eine ordentliche Menge Teig erhalten habt, die eher dünnflüssig sein sollte. Zum Schluss den Eischnee unterheben, für extra luftige Pfannkuchen. In eine vorgeheizte Pfanne etwas Öl oder Butter geben, dann mit einem Löffel den Teig hineingeben. Etwas verteilen und zuerst auf einer Seite goldbraun backen, dann wenden und ruhig direkt die obere, gebackene Seite belegen.
Den ersten Pfannkuchen habe ich mit Spinat, Pilzen und Schafskäse belegt. Diese Zusammenstellung liegt bei mir stets ganz weit vorne...
Pfannkuchen mit Pilzen, Spinat und Schafskäse
Zutaten:
Blattspinat
Pilze (etwa Champignons und Pfifferlinge)
Schafskäse
Gewürze (Salz, Pfeffer, Knoblauch)
Öl
Zubereitung:
Für alle Gerichte gilt natürlich: Frische Zutaten sind immer am Besten! Wenn ihr eine Sache jedoch nicht frisch bekommt, entscheidet selbst, ob ihr mit der Version aus dem Glas oder der Tiefkühltruhe zufrieden seid.
Pilze schälen, größere Exemplare vierteln. In einer Pfanne mit etwas Öl anbraten. Würzen und zur Seite stellen. Blattspinat waschen, dicke Stängel gegebenenfalls entfernen und ebenfalls mit Öl in die Pfanne geben. Achtung, frischer Spinat braucht nur kurz! Würzen und auf dem gebackenen Pfannkuchen verteilen, Pilze dazugeben und zerbröselten Schafskäse darüberstreuen.
Auch die nächste Version ist eine in meinen Augen unschlagbare Kombination - Tomate und Mozzarella, zusammen mit Basilikum und Pinienkernen.
Pfannkuchen mit Tomate, Mozzarella, Basilikum und Pinienkernen
Zutaten:
Tomaten
Mozzarella
frischer Basilikum
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Knoblauch
Pinienkerne
Zubereitung:
Die Tomaten waschen, vierteln, eventuell Strunk entfernen. In einer Pfanne mit etwas Öl anbraten und würzen. Von der Herdplatte nehmen und Mozzarella dazugeben. Weil es an Bord ja keinen Pürierstab gibt, mit dem man mal eben ein Pesto zaubern kann, machen wir es eben so: Basilikumblätter abzupfen, waschen und mit einem scharfen Messer sehr fein schneiden. In einer kleinen Schüssel mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Knoblauch vermischen. Den Pfannkuchen mit den Tomaten und dem Mozzarella belegen, Basilikumpesto darüber geben, Pinienkerne darüber streuen. (Die Pinienkerne gewinnen an Aroma, wenn sie vorher in der Pfanne geröstet werden. Wer das als allererstes in eben der Pfanne macht, in der später die Tomaten angebraten werden, spart Geschirr.)
In einer Sache bin ich mir ganz sicher: Auch Seemänner sind Schleckermäuler! Daher barucht es natürlich noch eine süße Variante - mit viel frischem Obst, bestimmt gut gegen Skorbut, einen Kater oder was man sich auf hoher See so zuziehen kann.
Pfannkuchen "tutti frutti"
Zutaten:
Obst nach Geschmack und Verfügbarkeit, hier Bananen, Blaubeeren, Mango und Kiwi
gehobelte Mandeln
Zubereitung:
Obst schälen, schneiden und auf dem gebackenen Pfannkuchen verteilen. Gehobelte Mandeln in einer Pfanne anrösten, über das Obst streuen. Wer es etwas süßer mag, gibt noch Puderzucker darüber.
In den nächsten Tagen wird es weitere leckere Gerichte geben, auch vegetarische, was mich natürlich besonders freut! So tischt Lena bei
Lenasfoodforfriends einen Reissalat mit Crostini auf, Kerstin von
My cooking love affair reist von der See gleich ins All und versorgt uns mit Astronautenfutter, Juliane von
Schöner Tag noch! macht es den Seeleuten spültechnisch besonders einfach, mit einer One Pot Pasta und sozusagen zum Nachtisch bringt Mara von
Life is full of Goodies French Toast mit.
Wie geht's weiter? Bald werden wieder die Segel gehisst und Markus macht sich mit seiner Crew auf zum nächsten Törn. Bei dieser Gelegenheit werden einige Gerichte nachgekocht. Ob die Seemänner das geschafft haben und wie es ihnen geschmeckt hat, erfahrt ihr dann auf
Get on Board.
Übrigens: Das großartige Logo der Blogparade stammt von Anni von
Pötit, die sich nicht nur von unserer Idee begeistern ließ, sondern auch gleich noch eigene miteinbrachte. Vielen Dank!
Ein toller Artikel :) Vielen Dank! Auf jeden Fall ein heißer Anwärter zum Nachkochen an Bord :)
AntwortenLöschenNa, ich bin sehr gespannt, wie euch die Pfannkuchen nach einem langen Tag auf See schmecken! Übrigens: Danke für's Eischnee aufschlagen, die vielen kleinen Handgriffe und das Aufessen der Pfannkuchen hinterher...
Löschen